HISTORISCHER LAUBENGARTEN

 

Der Historische Laubengarten ist ein Beispiel für einen Kleingarten aus den 1920er Jahren. Typisch für Gärten in dieser Zeit war eine Laube von geringer Größe mit geradlinigen, klaren Gestaltungselementen. Die Laubentür zeigte immer zum Parzelleneingang und die Laube wurde so gesetzt, dass sie möglichst keinen Schatten auf die Anbaufläche warf. Nicht angelegt wurden Hecken oder große Rasenflächen, anstatt dessen gab es aber eine kleine Terrasse an der Laube, meist mit Sichtschutzpflanzen (z.B. Kletterpflanzen wie Efeu oder Rosen). Zudem gab es viele verschiedene Beetflächen, einige Beerensträucher und Blumenstauden, Rosen sowie Wein und niedrige Obstbäume. Durch einfache Wege waren die unterschiedlichen Bereiche des Nutzgartens miteinander verbunden. Neben der Selbstversorgung mit Gemüse und Obst spielte auch der gesellige Aspekt eine wichtige Rolle.

 

2021 wurde entsprechend dieser historischen Vorgaben, nach vielen Jahren des Leerstands, der verwilderte Garten mit Beratung des Deutschen Kleingärtnermuseum neu angelegt und die verfallende Laube aus den 1920 er Jahren restauriert. Dies geschah mit dem Ziel, Perspektiven für die Nutzung aufgegebener und schwer zu verpachtender Parzellen zu entwickeln. Dabei war es uns ein besonderes Anliegen, mit einfachen und preiswerten Mitteln zu arbeiten, u.a. wurde der Komposter aus dem Altholz eines Schuppens errichtet.

 

Der Historische Laubengarten ist ein Gemeinschaftsgarten in dem Anbau und Verarbeitung alter schmackhafter und resistenter Obst- und Gemüsesorten, soziales, kulturelles Miteinander und Naturerlebnis zusammenfinden. Schon unsere Urgroßeltern wussten, dass man nicht reich sein muss, um einen Garten bewirtschaften und genießen zu können. Unser Garten kann auch ein Beispiel für Neugärtner_innen sein, die sich mit dem Gedanken tragen, einen verwilderten Garten zu übernehmen. Bei uns könnt ihr euch ausprobieren!