Efeu (Hedera helix)

 

Eine Umfrage unter Bienen, Wespen und Schmetterlingen würde dem Efeu sicher allerbeste Beliebtheitswerte bringen. Blüht die Kletterpflanze doch erst, wenn sonst nur noch wenige Nektarquellen zur Verfügung stehen; meist ab Ende August und dann bis in den November oder sogar Dezember hinein. Die in einer Halbkugel angeordneten, unscheinbar gelbgrünen Blüten sind völlig offen, so dass Besucher aller Art einen offen gedeckten Tisch vorfinden. Praktisch alles, was sechs Beine hat, kommt im Herbst hier vorbei, von Ameisen über Fliegen, Schwebfliegen aller Art, Wespen, Bienen und Falter. Selbst Marienkäfer weichen nun mangels Blattläusen gerne auf energiereichen Blütennektar um.

 

Unter den Schmetterlingen fallen vor allem die schwarz-rot-weißen Admirale auf, die man auch an Fallobst findet. Grundsätzlich kann man an Efeu aber fast alle Falter finden, die noch spät im Jahr unterwegs sind, also etwa Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs, die beide als erwachsene Falter überwintern, oder auch der Distelfalter, der ähnlich wie ein Teil der Admirale als Wanderfalter jetzt wieder Richtung Süden fliegt.

 

Für manche Insekten ist der Efeu-Nektar das letzte Gnadenbrot. Während Ameisen die kalte Jahreszeit unterirdisch verbringen und Marienkäfer ebenfalls Verstecke aufsuchen, überwintern bei den Faltenwespen nur die Königinnen. Die Männchen, ebenso wie alle Arbeiterinnen, sterben im Herbst.

Auch nach dem Verblühen ist der Efeu eine wichtige Nahrungsquelle. Die im Winter blauschwarz heranreifenden Früchte werden vor allem von Staren, Amseln und anderen Drosseln gerne gefressen. Bis Efeu zur Blüte kommt, dauernd es allerdings acht bis zehn Jahre.

Efeu kann mehr als 200 Jahre alt werden und über 20 Meter hochklettern. Die in der Jugend langsam wachsende, später aber bis jährlich zwei Meter treibende Pflanze bildet zunächst ausschließlich Klettertriebe mit den typischen drei- bis fünflappigen Blättern aus. Erst im Alter bilden sich oben überhängende, kletterwurzelfreie Blütentriebe.

 

 

Wer sich die Ernte mit den Wildtieren teilen will, kann ein Öl aus den Blättern ansetzen:

Efeu-Öl eignet sich besonders gut, um damit von Cellulite betroffene Körperpartien zu massieren. Es wirkt durchblutungsfördernd und stoffwechselanregend.

1.     An einem trockenen Tag Efeu- Blätter sammeln und klein schneiden und in eine Schraubglas füllen

2.     Mit Olivenöl übergießen, bis sie vollständig bedeckt sind

3.     Glas verschließen und im Wasserbad erhitzen

4.     15min köcheln lassen, dann langsam abkühlen lassen

5.     1-3 Tage an einen sonnigen warmen Ort stellen, ab und zu schütteln

6.     Durch Kaffeefilter abseihen und in eine dunkle Flasche füllen

7.    Ätherische Öle zusetzen (Rosmarin, Thymian, Minze,Wacholder, Zimt - jeweils 10 Tropfen)

8.     Flasche mit Inhalt und Datum beschriften