BAUERNGARTEN

 

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Historischen Laubengarten und dem Sommerfrischehaus von Hutfabrikant Max Förster, auf einer an unsere Gartenanlage angrenzende Streuobstwiese, haben wir eine brachliegende Fläche revitalisiert und in einen Bauerngarten umgewandelt.  Mit Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz, dem Bundesverband der Schreberjugend und der Schreberjugend Thüringen ging es im Herbst 2021 mit der Umgestaltung los.  

 

Die Idee des Bauerngartens stammt aus den Klöstern, in denen überwiegend Nutzpflanzen angebaut wurden. Die Mönche untersuchten dort intensiv die Wirkung verschiedener Kräuter. Daraus entstanden Archive aus Heil-, Arznei- und sonstigen Pflanzen.

Auch in den bäuerlichen Gärten wurde viel Wert auf Kräuter und den Anbau von Gemüse gelegt. Mit der Zeit nahmen Bauerngärten eine typische Form im Aufbau an und es wurden auch Rosen und Stauden hinzugefügt.  Das Altenburger Land war einst berühmt für seine eigenständige Bauernkultur. Für den Wohlstand der Bauern hatte die Fruchtbarkeit des Bodens und das Gesetz der Unteilbarkeit der Güter gesorgt. Bauerngärten waren einstmals Bestandteile vieler Gehöfte im Altenburger Land. Leider sind sie fast verschwunden.

Beeinflusst durch die Gärten der Klöster zeichnet sich ein Bauerngarten durch eine geometrische Wegestruktur aus, die den Garten in symetrische Flächen einteilt. In der Mitte befindet sich meist ein rundes Blumenbeet oder ein kleiner Baum. Buchsbaumhecken zur Einfassung der Beete oder des gesamten Gartens sind typisch. Meistens werden auch Blumen, häufig Stauden, angepflanzt. Zur Ausstattung eines Bauerngartens gehört in vielen Fällen Beerenobst, zuweilen auch Obstbäume.

Bevor unser neu angelegtes Areal unverkennbar einem Bauerngarten gleicht, wird noch einige Zeit vergehen. Die 180 verschiedenen Stauden wie Lavendel, Rittersporn, Pfingstrose und Anemone entwickeln ihre Blütenpracht erst in den kommenden Jahren. Wir legen Wert auf Regionalität und bezogen den Großteil der Pflanzen aus der Baumschule in Windischleuba. Die sieben historischen Kletterrosen mit einer Wuchshöhe bis zu vier Metern stammen indes aus dem Rosarium Sangerhausen. Sie müssen, ebenso wie Sauerkirsche und Petersbirne, aber erst Fuß fassen in unserem neuen Gemeinschaftsgarten.